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Jüdisches Design im kunsthistorischen Zusammenhang

Der Begriff jüdische Kunst und Design gehört zum festen Wortschatz der kunsthistorischen Forschung. Studien der Kunst der Juden reichen bis weit in das 18. Jahrhundert zurück. Doch dies sind vor allem die Denkschriften über die klassische Moderne sowie die avantgardistischen Ausmärsche des frühen 20. Jahrhunderts, welche diesen Terminus verwenden, um die Künstler und Designer einzuordnen und zu systematisieren. So mag auf den ersten Blick der Ausdruck „jüdisches Design“ nichts Außergewöhnliches einschließen, bis der Nutzer sich fragt, was eigentlich unter dem Begriff genau zusammengefasst ist.

Was genau soll aber nun das jüdische Design und die Kunst sein?

jüdisches Design

Verschiedene Arbeiten versuchen nun, dem Terminus auf die Spur zu gehen und widmen sich dem Wandel der Bedeutung und der Definition des Begriffs „jüdisches Design“ in der kunsthistorischen Gedankenfolge am Beispiel von Künstlerbiografien. Hier ist die Problemstellung das Fehlen der jüdischen Kunstwerke. Damit sich dem Thema des jüdischen Designs genähert werden kann, ist die Überlegung der Forschungsliteratur unterschiedlicher Disziplinen unumgänglich. Obwohl es sich dabei um eine Weiterentwicklung in der bildenden Kunst handelt, erklärt der Begriff eine soziokulturelle Erscheinung, welche aus verschiedenen Aspekten betrachtet werden muss.

So wird die Definition aus dem Anblick der Geschichtswissenschaft, Religions- und Sozialwissenschaft, Archäologie, Judaistik, Kulturwissenschaft und nicht der Kunstgeschichte auch weiterhin untersucht. Die jüdischen Studien vereinen in sich meistens all jene Disziplinen und weitere mehr, wie zum Beispiel die Rechtswissenschaften, um der Vielfältigkeit der „Kultur der Juden“ gerecht werden zu können. So stammt ein großer Teil der Forschung zu dem Begriff aus jenem Bereich.

Jüdische Künstler und ihr Grundstein in Deutschland

In den Zeiten der Industrialisierung setzte eine weitgehende Landflucht ein. Wegen der Vergangenheit sowie der Ausbildung fanden die jüdischen Neubürger Eingang in unabhängige Berufen als Kleinfabrikant, Ladenbesitzer, Importeure und Exporteure, als Vertreter der Industrieunternehmer und Großfabrikanten, als Bankangestellte und zugleich als Arbeiter in der Zigaretten-, Pelz- und der Lederwarenindustrie. In jenen Berufen konnten sich die meisten Juden vor allem in der Zeit der Weimarer Republik aufreibend etablieren, jedoch schwebt zugleich über der neuen Normalität das gefahrvolle Gespenst des Antisemitismus. Wegen der Zuwanderung aus Osteuropa blieb zugleich die Zahl der Arbeiter, Kleinhändler und der Handwerker eher konstant. Zugleich stieg der Anteil von Künstlern mit einer jüdischen Herkunft.

Im Jahre 1925 lebten etwa 2/3 der Juden in Deutschland in den großen Städten. In der Industrie waren auf insgesamt 1000 Einwohner betrachtet etwa lediglich halb so viele Juden beschäftigt wie Deutsche, im Bankwesen und im Handel hingegen doppelt so viele. Dies zeigt die geschichtliche Entwicklung der Juden in Deutschland und ebenfalls in ganz Europa, wurde aber oftmals von Antisemiten als Beweis betrachtet, dass sich die Juden der schweren körperlichen Arbeit entziehen würden und dass diese sich am Ende auf Kosten der deutschen Bürger bereichern wollen.

Wichtig ist zugleich die Tatsache, dass die Entstehung der Kaufhäuser mit einem umfassenden Sortiment in Deutschland zugleich mit den Namen jüdischer Unternehmer verknüpft ist. Vor allem, wenn es um neue oder risikoreiche Geschäftsarten ging, waren jüdische Unternehmer sehr aktiv. Die Entstehung der Filmindustrie könnte in Deutschland als weiterer Beleg dabei erklärt werden.

Stets gut gekleidet - der geborene Designer

Das Aussehen spielte auch für die Juden schon immer eine wichtige Rolle. Die Menschen schauen sich eine andere Person nicht nur an, sondern beginnen zu urteilen und packen sie gern in einer der möglichen Schubladen. Jene Schubladen können unter anderen sportlich oder elegant, Stewardess oder Kellner, Jude oder Muslim sein. Das eine sind spezielle Eigenschaften, welche jeder individuell für sich selbst entscheidet und das andere Religionen und sind Berufe, bei welchen meist eine Kleiderordnung und die Konfektionsgröße vorgeschrieben wird.

Künstler

So haben die orthodoxen Juden eine bestimmte Regelung, an welche sie sich halten. Besonders viel Haut wird dabei nicht gezeigt, sondern es werden viele Bereiche des Körpers bedeckt gehalten, um nicht mit den eigenen Reizen zu spielen. Regeln, Gewohnheiten und Traditionen geben für das Design dabei ein Fundament, Mode dagegen ist meistens etwas Optionales. Die meisten Juden finden, dass die zwei Themen nicht zusammenpassen. Dies stimmt jedoch nicht und das Gegenteil beweisen Onlineshops, Fashionshows und Blogs.

Der neue Trend ist die Modest Fashion, was sittsame Mode bedeutet, und gilt nicht nur für jüdisch-orthodoxe Damen, sondern zugleich für Christen und für Muslime. Maxi-Kleider, lange Ärmel und hochgeschlossene Blusen – der derzeitige Laufsteg Trend tendiert im Moment vor allem zur bedeckten Mode und lädt zu hübschen Kombinationen ein. Daher bekommen religiöse Frauen zugleich mehr Auswahl beim Design. Bei den Männern dagegen tut sich nicht so viel. Mit Rücksichtnahme auf die Regeln kann sich jedoch auch der jüdische Mann modern und schick kleiden und damit alle Blicke auf sich ziehen.

Auf einer Modenschau mit jüdischen Inspirationen sind meistens die moderne Variante der Komponenten der Männer zu finden, Frauen hingegen werden weniger stark bespielt oder ziehen auch einmal Kleidung für Männer auf dem Laufsteg an. Dies ist der neue Designstil bei der Kleidung.